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Freund:innen, Kund*innen und Mitarbeitende – Was hat Gendern mit meinem Unternehmen und mir selbst zu tun?

Warum auch du Gendern solltest


Im Alltag trifft man immer häufiger auf Gendersternchen und Co. Viele Unternehmen sind bereits auf den Trend aufgesprungen und haben sich bewusst für eine gendergerechte Sprache entschieden. Beispielsweise hat der SRF eine klare Richtlinie, wo er wie gendert. Die Debatte um genderneutrale Formulierungen ist in den letzten Jahren immer grösser geworden. Viele ziehen mit, aber manche sind auch klar dagegen. Aber warum muss ich mir überhaupt Gedanken über inklusive Sprache machen?

Wozu gendergerechte Sprache?

Sprache bestimmt in gewisser Weise, was wir denken. „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, sagte bereits Ludwig Wittgenstein im vergangenen Jahrhundert. Das generische Maskulin wird noch im Grossteil verwendet, bedeutet aber immer das gleichzeitige Ausgrenzen anderer Geschlechter. Spreche ich von einem Arzt, einem Busfahrer oder einem Bauarbeiter, wirst vermutlich auch du zunächst eine männliche Person im Kopf haben. Dagegen beabsichtigt eine genderneutrale Sprache alle Individuellen gleichermassen einzubeziehen. Es wird über das binäre Konzept von Geschlechtern hinausgedacht und dabei versucht, an alle mitzudenken. Natürlich gilt das auch im Arbeitskontext. Oftmals wird sich gegen das Gendern in Unternehmen entschieden und damit begründet, dass dort keine Diskriminierung herrschen würde. Diskriminierung gibt es aber in verschiedensten Formen und Dimensionen und fest in unserer Gesellschaft verankert. Man kann mit einer gendergerechten Sprache zumindest etwas Abhilfe dagegen schaffen. Zudem ist es auch eine Chance für das eigene Unternehmen, Mehrwert für sich zu schaffen. Auf deiner Unternehmenswebsite oder bei deinen Stellenausschreibungen ist eine inklusive Sprache von Vorteil, weil du automatisch mehr Personen einschliesst. Vor allem das jüngere Publikum achtet vermehrt auf gendergerechte Formulierungen. Ausserdem kann man das Zugehörigkeitsgefühl aller Mitarbeitenden steigern, indem man bewusst alle in die Sprache inkludiert. Und Zugehörigkeitsgefühl bedeutet primär mehr Motivation und mehr Freude bei den Betroffenen. Das Arbeitsumfeld kann so positiv beeinflusst werden. Durch Sprache kann man neue Wege einschlagen und so ein Vorbild für andere darstellen. 

Richtiges Gendern für Unternehmen

Gender-Neutralität reicht nicht aus.

Viele schliessen sich dem Trend des Genderns an, ohne sich klarzumachen, wofür eine neutrale Sprache eigentlich steht. Dabei ist niemanden geholfen, wenn durch genderneutrale Formulierungen die Aussenwirkung verbessert wird, aber im Inneren keine Chancengerechtigkeit herrscht. Deine Corporate Language solltest du idealerweise an deine wirklichen Werte und deine Unternehmensidentität anpassen. Wichtig hierbei ist eine authentische Repräsentation für Kund:innen und Stakeholdern. Neben der Sprache müssen auch die Themensetzungen, die visuelle Kommunikation und der Fokus auf Inhalte angepasst werden, um dir deine Diversität abzunehmen. Gendergerechte Sprache ist ein Baustein von vielen auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Chancengleichheit im Unternehmen. Also überlege dir zunächst, wie Geschlechterfragen in deinem Unternehmen gelebt werden und versuche daran, deine Kommunikation anzupassen. Eine individuelle zu dir passende Herangehensweise ist die beste Lösung für dich den Weg Richtung gendern einzuschlagen. Unverkennbar ist, dass die Beschäftigung mit dem Thema genderneutrale Sprache oft eine Chance darstellt, das Thema Geschlechtergerechtigkeit aufzugreifen und nachhaltig was in dem eigenen Umfeld zu verändern. 

Die Entscheidung für Gendern, aber wie?

Die Frage um das wie ist berechtigt. Es gibt gefühlt viele Möglichkeiten und es kommen immer mehr dazu. Bei manchen Formen schliesst man nur das weibliche und männliche Geschlecht ein, andere versuchen alle Personen anzusprechen. Wir zeigen dir die unterschiedlichen Möglichkeiten:

Die Paarform

Die Paarform ist eine sehr beliebte Form des Genderns. Dabei wird sowohl männliche als auch weibliche Personen angesprochen. Nimmt man das Wort „Mitarbeiter“ wird draus „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Diese Möglichkeit ist leicht verständlich, macht Texte aber automatisch länger. Auch schliesst man hier zwar Frauen mit ein, nicht jedoch nicht binäre Personen.  

Die neutrale Formulierung 

Aus „Mitarbeiter“ wird bei einer neutralen Formulierung „Mitarbeitende“. Diese Form von geschlechtsneutraler Sprache ist daher sehr zu empfehlen, da sie alle Geschlechter einbezieht. Zusätzlich stört sie weder den Lesefluss noch raubt sie unnötigen Platz. Doch nicht alle Wörter lassen sich leicht in eine neutrale Formulierung zwängen. Ist diese Form jedoch möglich, würde ich dir dieses Gendern empfehlen. 

Die Sonderzeichen

Parallel zu der neutralen Formulierung ergeben sich bei dem Gendern mit Sonderzeichen die gleichen Vorteile: Alle Geschlechter werden angesprochen und es führt nicht zu längeren Texten. So wird aus„Mitarbeiter“ „Mitarbeiter:innen“, dabei kann der Doppelpunkt durch einen Stern oder ein Unterstrich ersetzt werden.

Roboter zwischen Geschlechtern

Und warum gendern wir bei Writerlino?

Wir als Textagentur Writerlino wollen durch unsere Sprache die Werte unseres Unternehmens präsentieren. Wir sind für eine Gleichstellung auf allen Ebenen und dazu gehört für uns auch das Einbeziehen von allen Geschlechtern in unserer Sprache. Innovation und Kreativität leben wir durch individuelle Ansichten und unterschiedliche Erfahrungshintergründe.

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